Wasser

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Die von Kneipp entwickelte Anwendung des Wassers zu Wärme- und Kältereizen bildet ein fein differenziertes, individuell anpassbares System in Form von Waschungen, Güssen, Wickeln, Bädern, auch Kräuterbädern, daneben auch Tau laufen und Wassertreten, die den Organismus zu positiven regulierenden Reaktionen führen.

Tipps rund um's Thema Wasser

Das Schneetreten – für starke Abwehrkräfte

Eine besondere Kneippsche Anwendung für den Winter ist das Schneetreten. Denn Schnee ist ein äußerst wirksames Mittel zur Stärkung der Abwehrkräfte. Zudem kann er gegen Abge­schlagenheit, Müdigkeit und in manchen Fällen auch gegen chronische Kopfschmerzen helfen, senkt Infektanfälligkeit und vermindert sogar in einigen Fällen übermäßige Fuß­schweißbildung. Ein wahres Multitalent für die Gesundheit, das derzeit in vielen Gärten liegt.

 

Alles, was Sie dafür tun müssen, ist: eine kurze Zeit durch ihn hindurchstapfen – aber richtig!

 

Nutzen Sie die Saison, so gut es geht. Schneetreten wirkt bei regelmäßiger Anwendung sehr nachhaltig. Probieren Sie es aus, es fühlt sich bei richtigem Vorgehen überhaupt nicht kalt an, sondern erfrischend und anregend.

Auch Kinder lieben es, weil es den Füßen so ein Kribbeln bereitet und einem hinterher – vor allem zum Einschlafen – schön warm ist. Ideal ist frisch gefallener, weicher Schnee.

Sie brauchen nur beim ersten Mal ein bisschen Über­windung, außerdem ein Frottee­hand­tuch und warme Socken.

Bevor Sie anfangen, stellen Sie sicher, dass Sie schön durchwärmt sind. Laufen Sie nun so lange barfuß durch den Schnee, bis es Ihnen unangenehm wird (Geübte bis zu 3 Minuten). Anschließend sofort ab in die Wärme, am besten Füße trocknen, Wollstocken überstreifen, weiter bewegen oder ins warme Bett legen. Die Wieder-Erwärmung und vorheriges Wärmegefühl sind essenzielle Bestandteile der Anwendung!

 

Wichtig: Versuchen Sie nicht verharschten Schnee zu treten, denn hier besteht die Gefahr von Schnittverletzungen.

Hinweis: Nicht geeignet ist Schneetreten außerdem für Frierende, bei Harnwegsinfektionen, Blasen- oder Nierenerkrankungen sowie bei arteriellen Durchblutungsstörungen mit Schmer­zen beim Gehen, ebenso wenig für Frauen bei Monats­blutung.

Schneetreten
© Sachon / Kneipp-Bund

Das Erklärvideo dazu

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Warmes Fußbad

Es muss nicht immer kaltes Wasser sein! Diesmal zeigen wir eine Kneippsche Anwendung mit warmem Wasser: Das warme Fußbad. Es ist eine gute Einschlafhilfe, stärkt die Abwehrkräfte und harmonisiert die Körperfunktionen im Bauch.

 

Und so wird's gemacht:

  • Man stellt eine Fußbadewanne in die Badewanne oder in die Dusche mit einem Hocker davor und lässt 36-39 Grad warmes Wasser einlaufen.
  • Nun bleibt man maximal 20 Minuten mit beiden Füßen im warmen Wasser.
  • Im Anschluss kurz mit kaltem Wasser knieabwärts abgießen.

 

Hinweis: Bei Venenproblemen (Krampfadern) sollte die Fußbadewanne nur bis zum Knöchel gefüllt werden.

 

Das warme Fußbad ist ideal für alle, die oft kalte Füße und Hände haben und kann auch bei chronischen Infekten der oberen Atemwege Besserung bringen.

Fußbad
© Kneipp-Bund e.V.

Das Erklärvideo dazu

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„Regt an, nicht auf“ – das Wechselarmbad

Das Wechselarmbad kann ein gutes Mittel bei Kreislauf- und Durchblutungsstörungen, Arthrose, Atemwegskrankheiten, chronisch kalten Händen oder Erschöpfung sein.


Dafür brauchen Sie zwei Armwannen: Eine mit gut warmem Wasser (Richtwert 36-38 Grad) und eine mit kaltem (Richtwert unter 18 Grad). Beginnen Sie nun mit dem warmen Wasser. Tauchen Sie beide Arme bis zur Mitte der Oberarme ein. Bleiben Sie so sitzen, bis Ihnen wohlig warm ist. Achten Sie auf eine bequeme Haltung. Nach fünf Minuten tauchen Sie die Arme dann für wenige Sekunden ins kalte Wasser. Maximal zehn Sekunden halten, dann zurück ins Warme. Den Vorgang einmal wiederholen, also nochmal fünf Minuten warm tauchen und zehn Sekunden kühlen.

Das restliche Wasser von den Armen nur abstreifen, warm anziehen und zur Wiederer­wärmung entweder bewegen oder ab ins Bett.

 

Unterstützend kann man Zusätze ins warme Wasser geben, beispielsweise:

  • Rosmarin bei Kreislaufstörungen
  • Fichte bei Arthrose
  • Thymian bei Bronchitis
  • Heublumen bei rheumatischen Erkrankungen

Hinweis: Vorsicht ist geboten bei Angina pectoris, organischen Herzkrankheiten sowie Gefäß­krämpfen.

Wechselarmbad
© Kneipp-Bund e.V.

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Das Kneipp'sche Augenbad

An alle Pollenallergiker


Als geniale Anwendung bei Allergien, trockenen und juckenden Augen oder überanstrengten und müden Augen durch lange Computerarbeiten, bietet sich das Kneipp'sche Augenbad an.


Zur Durchführung verwendest du eine Schüssel mit frischem, kaltem Wasser (16 – 18 °C). Du tauchst mit geöffneten Augen ins Wasser ein und bewegst dabei die Augen mehrmals nach rechts und links und zwinkerst mit den Augenlidern. Anschließend streifst du das Wasser ab und „klimperst“ noch einige Male mit den Augenlidern.

Diesen Vorgang kannst du täglich 2 bis 3 Mal hintereinander machen.

Wenn du feststellst, dass es beim ersten Mal etwas brennt, lass dich nicht irritieren, es wird von Mal zu Mal besser. Keime, Staub und Schmutz werden entfernt und die Augen werden befeuchtet und erfrischt.


Nebenbei kann die Durchblutung der Nase bzw. Nasennebenhöhlen verbessert werden, was sich positiv auf das Immunsystem und bei verstopfter Nase auswirkt.


Hinweis: Vorsicht ist geboten bei grünem und grauem Star. Hier ggf. erst nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.


Ausgearbeitet von Karin Jehl, Kneipp Gesundheitstrainerin SKA, karin.jehl@web.de

„Ich glaube, dass ich kein Heilmittel anführen kann, das sicherer heilt als das Wasser.“

Sebastian Kneipp

 

Die Verwendung von Wasser zu Heilzwecken gehört nachweislich zu den ältesten Formen der
Heilkunde. In Deutschland war die mittelalterliche Badestube eine Art Heißluft-Schwitzbad.
Sie ähnelte unserer heutigen Sauna.


In der Badestube, die die Wannenbäder zu Hause ersetzte, wurde auch massiert und geschröpft. Das Baden selbst sollte der Reinigung, der Abhärtung und zur Vorbeugung und Heilung bestimmter Krankheiten dienen.

 

Lesen Sie weiter in der Broschüre des Kneipp-Bundes.

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